Ich schreibe Tagebuch seit ich 14 bin. Angefangen habe ich mit einem Gebetstagebuch. Da habe ich Gebete, Gebetsanliegen und Dinge, für die ich dankbar bin, reingeschrieben. Von der einen Seite habe ich allen Dank, von der anderen Seite meine Bitten reingeschrieben.
Jeder Baum eine eigene Welt. Jeder Tag ein ganzes Leben. Wahrscheinlich werde ich bis zum letzten Atemzug arbeiten, so wie ich es auch jeden Abend tue, so wie ich es auch gerade tue. Wobei ich Schreiben nicht als Arbeit bezeichne. Es ist Meditation, Selbstfindung, Selbstvergewisserung.
Der Mensch will verstehen, was ihn beherrscht.
Ein Buch schreiben ist wie ein Heizungssystem reparieren: Es spritzt, bleibt viel liegen, ist aufregend und wenn alles klappt, ist es nachher wärmer als vorher. Denn das Heizungssystem ist wie ein Herz, das Herz des Hauses, es versorgt das ganze Haus mit Wärme, ist deswegen, vor allem in der kalten Jahreszeit lebenswichtig.
Ich möchte als schlecht verkappter Moralist dazu aufrufen, sich zu beteiligen: den gesellschaftlichen Entwicklungen mit den und durch die sozialen Medien eigene Entwürfe entgegenzustellen, und zwar genau dort – in den sozialen Medien, im Internet, in der Diskursöffentlichkeit. https://saschalobo.com/2016/06/07/das-ende-der-gesellschaft/
Loslassen, was ich nicht festhalten kann. Ausdrücken, was mich beschäftigt. Standhalten, wo man mich demütigt. Kritisieren, wo man Menschen Unrecht tut. Gießen, wo etwas wachsen will. Lieben, so oft es geht.
Demokratie ist anstrengend und schwerfällig, aber besser als jede Diktatur. Diskussionen sind anstrengend und kräftezehrend, aber besser als Niederbrüllen oder Wegrennen. Gute Führung ist anstrengend und muss gelernt werden, aber besser als rumtricksen und vertuschen.