Auf welchem Weg sind diese jungen Menschen?
Sie sitzen am Wegesrand und wenn sie den Blick mal vom Handy weg nach oben richten, sehen sie dort vielleicht einen, dem sie es gleich tun wollen oder dem sie gar folgen wollen und wenn sie dann genügend Kraft ins sich haben und just in dem Moment mal nicht ihre Beine schlafen, dann stehen sie vielleicht auch auf und bewegen sich langsam, aber stetig in die eine oder andere Richtung.
Das war mein altmodischer und pessimistischer Blick.
Vielleicht ist es auch ganz anders und ihre scheinbare Trägheit ist Gelassenheit und ihr Treiben-lassen ist Ausdruck dafür, dass sie wissen, niemals alleine zu sein. Vielleicht sind diese jungen Menschen viel stärker und zielstrebiger, als ich es mir vorstelle. Vielleicht sind Stärke und Zielstrebigkeit jenseits der Wirtschaftswunderjahre (und ganz ehrlich: Wie lange sind die vorbei?) auch etwas, das eher nach Kardiologie und Burnout-Kur riecht, denn nach Start-Up und New Economie.
Was wollt ihr also machen, ihr jungen Menschen?
Als man mich das fragte, hatte ich stets eine Antwort parat, weil ich das eigene Schweigen nicht ertrug. Dank I-Tunes und kabellosen Kopfhörern müsst ihr euch dieses Schweigen gar nicht mehr anhören.
Ich wünsche euch, dass ihr durch die Stille zwischen zwei Tracks hindurch auf euer eigenes Herz hört, auf den Puls, der immerwährt und älter ist als jeder technische Fortschritt. Tanzt zu diesem Beat im Rhythmus eures eigenen Lebens. Und die Amöben und Walfische, Galaxien und Strahlen werden mit euch tanzen. Und Bestimmung und Broterwerb werden eins.
Und es bleibt: S T I L L E, trotz ratternder Güterzüge.